Uli Johannes Kieckbusch
Pianist, Musiker, Komponist und Künstler.
Nach einer erfüllten und bereichernden Tätigkeit als Lehrer für Klavier, Komposition und
Improvisation ging ich 2019 mit einem großen Abschiedskonzert (YouTube) in den Ruhestand. Mein Lebenszentrum ist seither Wuppertal.
Mit den Freiheiten, die mir meine Pensionierung eröffnet, kann ich mich jetzt intensiver meinen musikalischen Projekten widmen. So entstanden sechzig „Kleine Wuppertaler Stücke“ (Vorschau). Berührt durch die vereinsamende Influenz der Pandemie entstand in mir eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Einsamkeit“, die in meiner neuen Solo-CD „All Is Loneliness“ ihren musikalischen Ausdruck gefunden hat. (Trailer)
Pianistenleben
Großes Glück war es für mich, dass ich bereits in jungen Jahren die Gelegenheit hatte, ein Duo-Konzert mit der fantastischen Pianistin Irène Schweizer auzuführen. Im Laufe meines Lebens habe ich viele Piano-Duo-Konzerte gespielt. Wichtig war für mich der New Yorker Pianist Borah Bergman (1933-2012). Mit ihm war ich viele Jahre freundschaftlich verbunden. Das Zusammenspiel mit Cecil Taylor (1929-2018) wird für mich unvergesslich bleiben.
Bei den Piano-Duos habe ich viel über das Improvisieren und Aufeinanderhören gelernt. Mit zwei oder mehr Klavieren muss man sehr aufpassen, dass die Transparenz und Klarheit der musikalischen Struktur erhalten bleibt.
Studium
Von 1974 – 1982 studierte ich an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen, viel länger als üblich. Die Faszination für ander Fächer wie Klarinette, Stimmbildung, Komposition, Chor- und Orchesterleitung regten mich zu einem erweiterten Studium an. Ich strebte nach „Breit“ statt Virtuosentum. Meine Aufgeschlossenheit für die Vielfalt der musikalischen Formen und Ausdrucksmöglichkeiten regten mich an, Jazz und außereuropäische Musik kennen und schätzen zu lernen.
Kindheit
Mit acht Jahren sollte ich Klavier lernen, aber die Pädagogik zu dieser Zeit war hart und autoritär. Stockschläge auf die Finger bei jedem falschen Ton erweckten in mir Widerstand. Ich verweigerte den Unterrichtsbesuch und rührte das Klavier nicht mehr an. Nach etwa zwei Jahren begann ich, auf dem Klavier zu improvisieren, lange bevor ich nach Noten zu spielen lernte. Die Noten lernte ich, als ich meine Improvisationen aufschreiben wollte. Erst mit 17 Jahren bekam ich dann den ersten „richtigen“ Klavierunterricht, und mit 20 bestand ich die Aufnahmeprüfung an gleich zwei Hochschulen.